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6. Dezember 2017

Zweigleisig in die Zukunft: Ausbau bestehender Strukturen und Aufbau von Profilbereichen in der Universitätsmedizin



Mit seinem Papier über die „Perspektiven der Universitätsmedizin“ hat der Wissenschaftsrat (WR) am 21.10.2016 eine sorgfältige und umfassende Analyse der aktuellen Situation der Universitätsmedizin in Deutschland vorgelegt. Der Medizinische Fakultätentag (MFT) begrüßt die darin formulierten Kernaussagen und hat sie in einer eigenen Stellungnahme kommentiert und ergänzt.

Ausbau bestehender Strukturen

Die Universitätsmedizin in Deutschland nimmt mit ihren drei Verantwortungsbereichen Lehre, Forschung, Krankenversorgung eine zentrale Stellung ein. Nur in dieser einzigarten Verschränkung ist sie geeignet, das wissenschaftliche Fundament des Gesundheitssystems zu bilden. Entsprechend empfiehlt der WR, die für die Aufgaben der Universitätsmedizin notwendigen Rahmenbedingungen zu optimieren und Ressourcen auszubauen. „Es ist zu begrüßen, dass der Wissenschaftsrat ein umfassendes Programm vorschlägt, das die Weiterentwicklung der Universitätsmedizin in den nächsten Jahren vorantreiben wird“, kommentiert Heyo K. Kroemer, Präsident des MFT.

Aufbau von Profilbereichen

Der Aufbau von Profilbereichen, wie sie der WR vorschlägt, fördert nicht nur die fachliche Differenzierung in den drei Bereichen Lehre, Forschung und Krankenversorgung, sondern auch die Zukunftsfähigkeit der deutschen Universitätsmedizin im internationalen Wettbewerb. „Wir begrüßen die Idee des Wissenschaftsrats, Profilbereiche aufzubauen. Bereits in der Vergangenheit haben einzelne Förderinstrumente gezeigt, wie sich solche Konzepte erfolgreich umsetzen lassen. In einem wettbewerblichen Verfahren sollte dies nun flächendeckend erfolgen, damit alle Medizinischen Fakultäten standortspezifische Lösungen entwickeln können“, betont Kroemer. Da solche Profilbereiche gleichzeitig neue Wege in der Forschung, der grundständigen Lehre und der Patientenversorgung aufzeigen sollen, geht deren Zielsetzung deutlich über Instrumente der Exzellenzstrategie hinaus. Entsprechend müssen sie einen größtmöglichen Gestaltungsspielraum bieten. Hier sind auch Bund und Länder gefordert.

Ärztinnen und Ärzte für die Forschung gewinnen und in der Forschung halten

Wie vom WR gefordert, stellen sich die Medizinischen Fakultäten der Verantwortung, angehende Ärztinnen und Ärzte auch für die Forschung zu begeistern und auszubilden. Dies gelingt zum einen durch die frühe und feste Verankerung wissenschaftlicher Praxis im Studium und einer darauf aufbauenden strukturierten, qualitätsgesicherten wissenschaftlichen Promotion. Zudem werden durch das Angebot akademischer Freiräume neue, zukunftsweisende Perspektiven für forschende Ärztinnen und Ärzte geschaffen. „Es gibt an allen Medizinischen Fakultäten bereits sehr gute Ansätze, wie Ärztinnen und Ärzte für die Forschung gewonnen und dauerhaft motiviert werden können. Diese wollen wir flächendeckend ausbauen und auf Basis daraus gemachter Erfahrungen weiterentwickeln“, sagt Frank Wissing, Generalsekretär des MFT.

Die Stellungnahme ist auf der Internetseite des MFT abrufbar:

Stellungnahme zum WR-Papier vom 21.10.2016

 

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