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8. April 2024

Clinician Scientist-Programme sind in der Universitätsmedizin etabliert und diversifizieren sich weiter



Die neueste Standort-Umfrage des Medizinischen Fakultätentages (MFT) zu den Clinician Scientist-Programmen (CSP) zeigt eine deutschlandweite Abdeckung. Die Anzahl der ausgeschriebenen Programme ist auf 104 angestiegen. Zunehmend werden diese mit Blick auf die verschiedenen Karrierephasen von forschenden Ärzt:innen zielgenau weiterentwickelt.

Clinician Scientist-Programme, die Mediziner:innen dabei strukturell unterstützen, sowohl forschend als auch klinisch tätig zu sein, sind mittlerweile etablierter Teil der medizinischen Hochschullandschaft. Nahezu alle medizinischen Fakultäten bieten mindestens ein solches Programm an. „Die nach wie vor wachsende Anzahl der Clinician Scientist Programme an den Standorten zeigt den großen Bedarf des ärztlichen wissenschaftlichen Nachwuchses nach frühzeitiger Förderung und Verzahnung von medizinischer Forschung und Versorgung“, so Prof. Dr. Matthias Frosch, Präsident des MFT. Die aktuelle Umfrage stellt eine starke Ausdifferenzierung der Förderarten und damit der Zielgruppe der geförderten Personen fest. Die Programmteilnahme erfolgt sowohl zum Start der fachärztlichen Weiterbildung als auch im Laufe der fortgeschrittenen Qualifikation. Auch qualifizierte Fachärzt:innen sind darunter. „Die Vielfalt der Förderarten und Geförderten stärkt die längerfristigen dualen Karrieren in Forschung und Versorgung”, so Frosch.

Es gibt allerdings auch weiterhin Herausforderungen bei der Ausgestaltung der Forschungszeit während der fachärztlichen Weiterbildung. Bei der regelhaften Anerkennung der Forschungszeit als Teil der fachärztlichen Weiterbildung gibt es seit Jahren kaum Bewegung. Nur rund ein Drittel der Standorte hat eine solche Vereinbarung mit der zuständigen Landesärztekammer. „Das Bewusstsein, dass der Erwerb wissenschaftlicher Kompetenzen Voraussetzung für die ärztliche Tätigkeit ist und daher integraler Bestandteil der Weiterbildung sein muss, ist leider nur bei wenigen Landesärztekammern vorhanden. Diese wenigen haben funktionierende Vereinbarungen zur Verknüpfung von wissenschaftlicher und ärztlicher Weiterbildung in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den medizinischen Fakultäten getroffen. “, erläutert Dr. Frank Wissing, Generalsekretär des MFT. „Diesen Positivbeispielen müssen die übrigen Landesärztekammern nun endlich folgen.“

Der MFT hat jüngst seine fünfte Umfrage zu CSP an den Standorten der Deutschen Hochschulmedizin veröffentlicht. Der Umfragezeitraum umfasste Juli bis Dezember 2023. Die Daten wurden für das Jahr 2022 erhoben. Die Umfrage ging an 39 medizinische Fakultäten. Einen Rücklauf gab es von 37 Standorten zu insgesamt 104 CSP (die einer, vom MFT 2020 erarbeiteten, CSP-Minimaldefinition entsprechen). Es wurden standort- und programmspezifische Fragen gestellt. Der MFT wird diese Befragung zu den CSP in Deutschland auch künftig jährlich durchführen und die Entwicklung somit langfristig im Blick behalten.

 


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