Die Deutsche Hochschulmedizin (DHM) bewertet die Arbeit der Medizininformatik-Initiative (MII) in der auslaufenden Förderphase positiv und unterstützt die für die kommenden Jahre angekündigte Verzahnung mit dem Netzwerk Universitätsmedizin (NUM).
Auf dem Symposium der MII am 5. und 6. Oktober 2022 unter dem Motto Vernetzen. Forschen. Heilen. Bilanz und Perspektive haben Akteure und Teilnehmende eine positive Bilanz der ersten Förderphase der MII von 2018 bis 2022 gezogen. Die kommende Förderphase von 2023 bis 2026 wurde durch das BMBF jüngst mit insgesamt 200 Mio. Euro bewilligt. „Die weitere Unterstützung durch das Ministerium“, so Professor Matthias Frosch, Präsident des Medizinischen Fakultätentages (MFT), „ist Bestätigung der hervorragenden Arbeit der MII“.
Ab 2023 soll die MII durch verschiedene Neuerungen weiterentwickelt werden. Insbesondere sollen die Datenintegrationszentren (DIZ) der MII, die an allen Universitätsklinika eingerichtet wurden, und die die Infrastruktur zum bundesweiten Austausch von medizinischen Daten bereitstellen, in das NUM integriert werden. Das NUM wurde 2020 mit dem Ziel der besseren Koordinierung der Covid-19-Forschung aller deutschen Universitätsklinika gegründet.
„Durch die Integration der DIZ in das NUM ist sichergestellt, dass die aufgebaute Forschungsdateninfrastruktur dauerhaft verstetigt werden kann. Diese langfristige Etablierung ist ein Meilenstein für die biomedizinische Forschung in Deutschland“, so Matthias Frosch.
„Forschung und Versorgung“, so Professor Jens Scholz, 1. Vorsitzender des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands (VUD), „sind in der Universitätsmedizin zwei Seiten einer Medaille. Mit der MII und insbesondere auch dem NUM schaffen wir wichtige Voraussetzungen, um Daten aus Versorgung und Forschung schnell, effizient und unkompliziert nutzbar machen zu können. Hiervon wird die gesamte Gesundheitsversorgung in Deutschland profitieren.“
Neben der gemeinsamen Nutzung der DIZ durch MII und NUM sollen in der kommenden Förderphase auch die Projekte und Arbeitsgruppen beider Initiativen über Covid-19-spezifische Fragestellungen hinaus vorangetrieben werden. Damit wird das NUM als dauerhafte Plattform für eine gemeinsam genutzte und betriebene Forschungsdateninfrastruktur aller Standorte in der Universitätsmedizin weiterentwickelt.
Die MII wurde 2018 mit dem Ziel gegründet, medizinische Forschung und Krankenversorgung in der Nutzbarmachung gemeinsamer Daten stärker zu vernetzen. An der Initiative beteiligen sich alle medizinischen Fakultäten und Universitätsklinika Deutschlands, verschiedene Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Krankenkassen und Patientenvertretungen. Für die nationale Abstimmung der MII ist eine Koordinationsstelle zuständig, die die Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (TMF) gemeinsam mit dem MFT und dem VUD betreibt.
Das NUM bündelt Forschungsaktivitäten zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie und eröffnet neue Handlungsstrategien. Gefördert durch das BMBF und koordiniert durch die Charité – Universitätsmedizin Berlin, arbeitet das Forschungsnetzwerk unter Beteiligung aller 36 deutschen Standorte der Universitätsmedizin und weiterer Partner an Lösungen für eine bestmögliche Krankenversorgung und Pandemievorsorge. Ein Akzent liegt auf der klinik- und versorgungsnahen Forschung, deren Ergebnisse direkt Patientinnen und Patienten zugutekommen, in das Krisenmanagement einfließen und zum Aufbau einer nachhaltigen, nationalen Forschungsinfrastruktur beitragen.