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13. April 2016

Eine wissenschaftliche Ausbildung und klare Anforderungen an die Promotion sind grundlegend für den Dr. med.



Der Medizinische Fakultätentag plädiert für eine flächendeckende Einführung von strukturierten Programmen zur Qualitätssicherung aller medizinischen Promotionen.

Dr. med. als grundlegende Qualifikation für forschende Ärztinnen und Ärzte

Die medizinische Promotion ist eine grundlegende Voraussetzung für die wissenschaftliche Qualifikation der forschenden Ärztinnen und Ärzte. Aufgrund der langen Studiendauer von über sechs Jahren und der sich daran anschließenden fachärztlichen Weiterbildung besteht die Notwendigkeit, die promotionsvorbereitende Forschungstätigkeit in der Regel schon in die zweite Studienhälfte einzubetten, auch wenn der eigentliche Doktortitel erst nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums erlangt werden kann. Hierfür müssen ausreichende Freiräume und Qualifikationen gewährleistet sein, die eine eigenständige Forschungsarbeit zur Generierung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Erlangung der Promotion ermöglichen. „Wie die viel zu große Zahl problematischer Beispiele in der Vergangenheit gezeigt hat, müssen verbindliche Verfahren zur Qualitätssicherung greifen“, sagt Prof. Dr. Heyo Kroemer, Präsident des Medizinischen Fakultätentages. „Diesbezüglich haben alle Medizinischen Fakultäten in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, sodass wir davon ausgehen können, dass die Anzahl von Arbeiten mit minderer Qualität oder mit klaren Verstößen gegen die gute wissenschaftliche Praxis deutlich zurückgehen wird“.

Strukturierte Promotionsprogramme für alle Promovierenden

Wie eine aktuelle Umfrage des MFT zeigt, hat die überwiegende Zahl der Medizinischen Fakultäten in Deutschland mittlerweile strukturierte Promotionsprogramme eingerichtet. Allerdings kommen diese meist nur einem Teil der Promovierenden zugute. „Die positiven Erfahrungen, die wir in den letzten Jahren mit den bereits bestehenden strukturierten Promotionsprogrammen machen konnten, bestätigen uns darin, diese nun als die Regel für die Erlangung des Dr. med. und des Dr. med. dent. zu fordern“, erklärt Prof. Dr. Matthias Frosch, Mitglied des MFT-Präsidiums. Der Medizinische Fakultätentag spricht sich daher dafür aus, derartige Programme flächendeckend an allen Fakultäten und für alle in der Humanmedizin und der Zahnmedizin Promovierenden anzubieten. Diese sollen eine reine Forschungszeit von mindestens neun Monaten und klare Anforderungen zur Auswahl, Betreuung und Bewertung der Promovierenden und ihrer Forschungsarbeiten beinhalten.

Wissenschaftlichkeit muss im Medizinstudium fest verankert bleiben

Die Grundqualifikationen für die wissenschaftliche Arbeit muss das Medizinstudium schon vor der Promotion vermitteln. „Die wissenschaftliche Ausbildung muss im Studium klar verankert sein, daher unterstützt der Medizinische Fakultätentag die Vorschläge, die der Wissenschaftsrat in seinem Papier zu den Modellstudiengängen gemacht hat“, so Kroemer.

Wichtiger Beitrag zur Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Medizin

Die medizinischen Fakultäten sind nun aufgefordert, diese Empfehlungen standortspezifisch umzusetzen, sofern sie nicht schon jetzt implementiert sind. So leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Qualitätssteigerung der Promotion und damit des forschenden Nachwuchses in der Medizin.


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