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31. März 2022

Studierende aus der Ukraine brauchen Klarheit



Die Vertreter der medizinischen und naturwissenschaftlichen Ausbildung appellieren an Bund und Länder. Politisch Verantwortliche müssen schnell die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen, um Studierenden aus der Ukraine in diesen Fächern eine Weiterführung ihres Studiums in Deutschland zu ermöglichen.

Die Fakultäten der Medizin und Naturwissenschaften haben ihre Bereitschaft signalisiert, ukrainische Studierende, die ihr Studium in der Ukraine durch den Krieg unterbrechen mussten und in Deutschland weiterführen möchten, zu unterstützen. Allerdings ist der Zugang zu den Studiengängen der Medizin und Pharmazie in Deutschland staatlich stark reglementiert. Eine Aufnahme ukrainischer Studierender ist ohne eine Anpassung des Rechtsrahmens nicht möglich.

Daher fordern der Medizinische Fakultätentag (MFT) und der Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultätentag (MNFT) ab dem Wintersemester 2022/2023 eine humanitär begründete, rechtlich abgesicherte Überzulassung für Studierende der medizinischen Fächer und der Pharmazie aus der Ukraine, die ihr Studium in Deutschland fortsetzen möchten. Zudem muss die Politik entscheiden, ob diese humanitär begründete Überzulassung gleichermaßen für Studierende aus Drittstaaten und Deutschland gelten soll, die in der jetzigen Lage ihr privat finanziertes Studium in der Ukraine nicht fortführen können.

„Diese Situation der politischen und rechtlichen Unsicherheit für alle Beteiligten muss ein Ende haben“, so Professor Matthias Frosch, Präsident des MFT. „Bund und Länder sind aufgefordert, klare Verhältnisse zu schaffen. Studierende aus der Ukraine müssen wissen, wie es mit ihrem Studium weitergeht. Und die Universitäten müssen wissen, wie sie in den medizinischen und pharmazeutischen Studiengängen für die kommenden Monate planen können.“

„Gerne nehmen wir ukrainische Studierende in unsere Studiengänge auf, aber die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen geklärt sein“, so Professor Bernd Clement, Vorsitzender der Konferenz der Fachbereiche Pharmazie und Mitglied des Beirats des MNFT.

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine erreichen die Medizinischen und Pharmazeutischen Fakultäten sowie den MFT und MNFT zunehmend Anfragen von Studierenden aus der Ukraine, die ihr Studium abbrechen mussten und dieses in Deutschland wiederaufnehmen möchten. Am 11. März hat die Kultusministerkonferenz in ihrer Lübecker Erklärung ausdrücklich das Ziel formuliert, „möglichst vielen Personen zu ermöglichen, ihre wissenschaftliche Arbeit bzw. ihr Studium an deutschen Hochschulen oder Forschungseinrichtungen in Sicherheit fortzusetzen“. Über diese Erklärung hinausgehende Maßnahmen, etwa zur Aufnahme von Studierenden in kapazitätsbeschränkte Studiengänge wie Medizin oder Pharmazie, wurden bislang nicht beschlossen.


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