Übersicht

20. Januar 2023

SVR-Gutachten bestärkt Notwendigkeit der Krankenhausreform



Das heute vorgestellte Gutachten des Sachverständigenrates zur Resilienz im
Gesundheitswesen kommt zu dem Schluss, dass das Gesundheitswesen krisenfester werden muss. Die Sachverständigen betonen dabei insbesondere den notwendigen Strukturwandel in der Krankenhausversorgung. Nur so könne man sich auf bevorstehende Krisen vorbereiten. Die Erkenntnis sei da, es mangele im Ernstfall aber an belastbaren Informationen und der nötigen Umsetzung. Damit bestärkt der Sachverständigenrat die Notwendigkeit der geplanten Krankenhausreform noch einmal deutlich.

 

„Wie die Versorgung in einer Krise gut und schnell gesteuert werden kann,
haben die in der Corona-Pandemie etablierten regionalen Versorgungsstrukturen und
Koordinationsmechanismen gezeigt. Die Steuerung in einer Region hat hier oftmals ein
Universitätsklinikum übernommen. Das könnte als Vorlage für eine künftige
Krankenhauslandschaft wegweisend sein, damit der stationäre Versorgungssektor für
künftige Herausforderungen besser gewappnet ist“, sagt Professor Jens Scholz, 1.
Vorsitzender des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands e.V.

Die Corona-Pandemie hat zudem gezeigt, dass die Universitätsmedizin nicht nur eine
entscheidende Rolle bei der Akutversorgung gespielt hat, sondern auch ein wichtiger
Ansprechpartner für die Politik in zahlreichen lokalen, regionalen und nationalen Krisen und Beratungsstäben gewesen ist. „Eine gut strukturierte Transformation der
Krankenhauslandschaft mit einer gestärkten Universitätsmedizin und ein dringender
Nachholprozess bei der Digitalisierung sind aus unserer Sicht ganz wesentliche Faktoren
für ein widerstandsfähiges Gesundheitswesen“, ergänzt Professor Scholz.
Der Sachverständigenrat hatte bereits in seinem Gutachten von 2018 Vorschläge für eine
gestufte Versorgung und damit verbundene Finanzierung des stationären Sektors
gemacht. Die Regierungskommission knüpft mit ihren Empfehlungen, die Bund und
Länder in ihren anstehenden Beratungen über die Krankenhausreform als Grundlage
verwenden werden, daran an.

Damit das Gesundheitssystem schnell auf Krisen reagieren kann, müssen zudem
Erkenntnisse aus der Forschung direkt in die Versorgung gebracht werden. Auch hier sind
in der Pandemie Netzwerke wie das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) entstanden.
Diese Strukturen möchte der Sachverständigenrat weiter bereithalten.

„Das Gutachten zeigt sehr klar auf, dass wir in Deutschland die Forschung stärken
müssen, um auch gegen unvorhersehbare Ereignisse gewappnet zu sein“, so Professor
Matthias Frosch, Präsident des Medizinischen Fakultätentages. „Dafür bedarf es neuer
Förderformate, die sowohl langfristig und verlässlich planbar sind als auch echte
Freiräume für unkonventionelle Themen und Lösungen bieten. Das bedeutet, dass wir in
der biomedizinischen und klinischen Forschung noch mehr auf kooperative Formate und
dauerhaft etablierte Infrastrukturen wie das NUM und die Medizininformatik-Initiative
(MII) setzen müssen“.


Ansprechpartner für Ihre Fragen

Dr. Christiane Weidenfeld

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
+49 (0)30 6449-8559-22
weidenfeld@medizinische-fakultaeten.de

Katharina Lemcke

Sekretariat

+49 (0)30 6449-8559-13
verband@medizinische-fakultaeten.de

Dr. Christiane Weidenfeld

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

+49 (0)30 6449-8559-0
weidenfeld@medizinische-fakultaeten.de

Richard Blomberg

Richard Blomberg

Politische Kommunikation

+49 (0)30 6449-8559-18
blomberg@medizinische-fakultaeten.de