Die Bundeskanzlerin sowie die Regierungscheffinnen und -chefs der Länder haben am Donnerstag beschlossen, grundsätzlich alle planbaren Aufnahmen, Operationen und Eingriffe in Krankenhäusern ab kommenden Montag auf unbestimmte Zeit zu verschieben oder auszusetzen. Auch der Bundesgesundheitsminister hat die Krankenhäuser dazu aufgerufen. Ziel ist es, alle zur Verfügung stehenden Intensiv- und Beatmungskapazitäten auf die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit schweren Atemwegserkrankungen durch COVID-19 zu konzentrieren.
Die Universitätsklinika setzen diesen Beschluss um und verschieben planbare medizinische Eingriffe. Dies gilt insbesondere für planbare Eingriffe, die eine intensivmedizinische Versorgung nach sich ziehen können. Gleichzeitig werden die Uniklinika prüfen, inwieweit Bereiche und Gebäudeteile zur Behandlung von COVID-19-Patienten ertüchtigt oder freigeräumt werden können. Dadurch werden in den Uniklinika weitere intensivmedizinische Kapazitäten für die Behandlung von gravierenden COVID-19-Fällen zur Verfügung gestellt.
Ungeachtet dessen werden in den Universitätsklinika aber weiterhin alle Patientinnen und Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen behandelt und operiert, deren Versorgung aus medizinischen Gründen nicht verschiebbar ist. Dazu gehören beispielsweise Notfälle, akute Schmerztherapien sowie onkologische Behandlungen und Operationen, wie bei Brust- oder Darmkrebs.
„Die Uniklinika haben in dieser schwierigen Situation die besondere Aufgabe, umfangreiche Intensivkapazitäten für die Patientinnen und Patienten bereitzuhalten, die an COVID-19 erkrankt sind, und zugleich die Kapazitäten für die Behandlung anderer schwer Erkrankter aufrecht zu erhalten“, sagt Professor D. Michael Albrecht, 1. Vorsitzender des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands e. V..
Die Universitätsmedizin steht derzeit im Zentrum der Corona-Pandemie. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Versorgung der schwer erkrankten COVID-19-Patienten und bei der wissenschaftlichen Beratung der Entscheidungsträger und Behörden. Sie schult neben den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch das Personal externer Einrichtungen (z. B. Feuerwehr). Zugleich forschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitätsmedizin an Behandlungsstrategien zur Bekämpfung des Virus.
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