Die biomedizinische Forschung ist international vernetzt. Die Möglichkeit zum offenen Austausch mit allen US-amerikanischen Universitäten muss daher unbedingt erhalten bleiben.
Jede Medizinische Fakultät und jedes Universitätsklinikum in Deutschland beschäftigt zahlreiche Mitarbeitende – Ärztinnen und Ärzte, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – die in vielfältiger Weise von der Internationalität der Wissenschaft profitieren. Viele Karrieren in der Universitätsmedizin – in der Grundlagenforschung ebenso wie in der Klinischen Forschung, von der Famulatur zur Postdoktorandenzeit – beinhalten Auslandsaufenthalte unterschiedlichster Zeitspannen, oft über Wochen, Monate oder Jahre hinweg. Dabei sind Aufenthalte in den USA seit Jahrzehnten besonders geschätzt – aufgrund der häufig weltweit führenden, leistungsstarken Universitäten in Amerika. Eine Zeit an einer führenden US-amerikanischen Universität war und ist für viele erst ein Traum und dann eine wertvolle persönliche und fachliche Bereicherung. Gleichzeitig wurden dort wesentliche wissenschaftliche Beiträge erarbeitet, zum beiderseitigen Nutzen der Gäste und der Universitäten. Sich in dieser Welt zu bewegen, ist prägend, ob an Ost- oder Westküste, in Texas oder dem Mittleren Westen.
Die Leistungen von Forschungsgruppen in den USA und auch hier in Deutschland beruhen auf der Zusammenarbeit von Menschen vieler Nationen. Diese internationale Natur des Wissenschaftsbetriebs spiegelt sich in wissenschaftlichen Gesellschaften, länderübergreifenden Forschungsprojekten und auf jeder wissenschaftlichen Konferenz. Es gibt viele Themen der Biomedizin, deren entscheidende Forschungsansätze und Erkenntnisse durch eine kleine Gruppe von über die Welt verteilten Experten und Expertinnen vorangetrieben werden. Um das Wissen zu teilen und weiterzuentwickeln, gibt es eine etablierte Kultur des freien wissenschaftlichen Austauschs, die für alle Karrierestufen und Beiträge ein Format liefert. Über die lange Zeit der intensiven Zusammenarbeit haben sich gelebte Regeln des Dialogs und der Diskussion entwickelt. Die moderne Wissenschaftssprache ist Englisch, Publikationen werden weltweit gelesen und es gibt vielfältige Vortrags- und Posterformate, sowohl im Alltag der Forschungsgruppen als auch auf den Konferenzen. Diese Wissenschaftskultur ermöglicht es, unabhängig vom Hintergrund und Karrierestadium der Forschenden, fortlaufend eine gemeinsam akzeptierte Grundlage zu erarbeiten – Fortschritt entsteht durch gegenseitiges Zuhören und einen sachlichen Streit mit Argumenten.
Die Möglichkeit, das zu erfahren und in die eigene wissenschaftliche sowie ärztliche Tätigkeit mitzunehmen, wünscht die Deutsche Hochschulmedizin allen und ganz besonders jenen, die ihre Karriere gerade beginnen oder weiterentwickeln. Mit größtem Unverständnis blicken wir auf die aktuellen Auseinandersetzungen in den USA, die das dort etablierte System der internationalen Wissenschaft auf verstörende und unsinnige Weise beschädigen. Wir sorgen uns um alle, die jetzt um ihre Projekte und ihren Karrierefortschritt fürchten und in existentielle Schwierigkeiten gestürzt werden.
Die Deutsche Hochschulmedizin bekräftigt die Verbundenheit mit allen amerikanischen Universitäten und bestärkt alle hiesigen Standorte darin, ihre transatlantischen Beziehungen zu pflegen und sich intensiv um fortgesetzten Austausch und Zusammenarbeit zu bemühen. Der Wert einer internationalen, freien Wissenschaft ist auch für den Standort Deutschland mit keiner nationalen Strategie allein aufzuwiegen. Die verlässliche Offenheit gegenüber Studierenden und Mitarbeitenden aus unterschiedlichsten Ländern bleibt ein wesentlicher Wert der Universitätsmedizin.
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